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Sea Kayaking - Teil 1

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch die atemberaubende Bacuit Bucht

Von El Nido nach Liminangcong

 

 

          Die Insel Cadlao ragt mit knapp über 600 m steil vor der Bucht von El Nido empor. Die nahezu spiegelglatte See beim Ablegen wird rasch unruhig, als wir den windgeschützten Bereich verlassen. Kurze, harte Wellen prallen in einem ungünstigen Winkel gegen das Kajak. Als diese dann knapp vor der Steilwand an der Südspitze von Cadlao reflektiert werden, sorgt die so entstandene Klapotis (Kreuzsee) für mühsame erste Kilometer zum „Einpaddeln“. Vorbei an palmengesäumten Stränden und einigen steileren Küstenabschnitten umrunden wir Cadlao, auch „Bird Island“ (Vogelinsel) genannt, gegen den Uhrzeigersinn. Auf der Westseite eröffnet sich dann ein beeindruckendes Panorama: Schon von weitem hat der weiße Streifen vor dichtem Dschungelgrün vielversprechend gewirkt. Beim näher Paddeln bestätigt sich der erste Eindruck. Verschiedenste Bäume, Büsche und Palmen wechseln sich dicht an dicht ab – die Vielfalt der Vegetation ist beeindruckend. Ein ausreichend großer und aus Paddlerperspektive geeignet erscheinender Zeltplatz ist auch schnell gefunden. Wir landen an.

Als es dunkel wird, machen wir dann Bekanntschaft mit den zweifelsohne lästigsten Bewohnern Palawans, den Nik Niks. Beim Zubereiten des Abendessens vor dem Lagerfeuer sind uns die winzig kleinen Fliegen erst gar nicht aufgefallen. Gerade einmal 2 mm groß haben wir sie leider erst viel zu spät erkannt. Ihr Beißen äußert sich vorerst nur in einem ganz leichten Brennen. Befördern wir die Quälgeister dann ins Nirvana, zeugen nur winzig kleine Blutstropfen von den tätlichen Angriffen dieser Biester. Die Rache wird nämlich erst Tage später folgen, in Form eines unerbärmlich-quälenden Juckreizes. In diesem Moment wissen wir aber (zum Glück) noch nicht, was uns bald blühen wird. Wir tragen Insektenschutzmittel auf (umso mehr DEET, desto besser) – wenn auch viel zu spät. Dann kehrt langsam Ruhe ein. Nun nicht ganz. In unserer Umgebung beginnen sich alle Blätter am Boden zu bewegen. Überall raschelt es – „it´s Hermit Time“. Einsiedlerkrebse in allen Formen und Farben erwachen zu ihrer täglichen Abendroutine. Sie kommen unter dem mittlerweile aufgebauten Zelt hervor, besteigen dasselbe, purzeln auf der anderen Seite hinunter und setzen unbeirrt ihre Suche nach Essbarem fort. Lustig anzuschauen und garantiert ohne Nebenwirkungen („Nasty Nik-Niks“!). Kilometerlange Spuren am nächsten Morgen werden von ihrer Umtriebigkeit zeugen.

 

 

 

 

Die warme Nacht verleitet uns dazu nur im Innenzelt zu schlafen. So bekommen wir wenigstens etwas von der dürftigen Brise zu spüren, welche die Blätter des Waldes kaum zu bewegen vermag. Um 2 Uhr nachts weckt uns dann ein beginnender Regenschauer. Noch schlaftrunken taumeln wir aus dem Zelt und fixieren das Überzelt. Als wir damit fertig sind und uns wieder auf den Isomatten ausgestreckt haben, ist vom Regen nichts mehr zu hören. Jetzt steht die Luft aber dermaßen still, dass es uns den Schweiß aus den Poren drückt. 1:0 für das tropische Wetter – egal was man tut … nass wird man auf jeden Fall.

Der Morgen ist bewölkt, aber trocken. Wir lassen uns das erste Frühstück in der philippinischen Wildnis schmecken, erkunden den Strand und probieren uns im Bodysurfen in der Brandung. Erst spät brechen wir auf. Die geplante Tagesetappe ist eher kurz. Wir paddeln dicht an der Küste nach Süden, bis wir die fantastische Ubugun Bucht erreichen. 

Hier legen wir eine kurze Pause ein. Die schwarzgrauen, steil aufragenden Kalksteinfelsformationen thronen über dem glasklaren, türkisen Wasser und wirken fast wie eine Festungsmauer. Weiter geht es zur Insel Dilumacad. Sie ist Cadlao vorgelagert und wird (aus uns unbekannten Gründen) auch Helicopter Island genannt. Beeindruckend sind hier die von den Gewalten des Meeres ausgespülten Felsüberhänge, welche im Laufe von Tausenden von Jahren durch eine in der Monsunzeit unermüdlich ankämpfende Brandung entstanden sind.

Mittlerweile hat der Wind wieder zugelegt. Bei der Querung zur Insel Matinloc bekommen wir erstmals die starke Dünung zu spüren, die von Norden hereinrollt. Nichts hält die Wellenberge hier ab, das südchinesische Meer erstreckt sich über fast 1500 km nordwärts bis nach China. Der Wind aus entgegengesetzter Richtung steilt die Wellen auf, immer wieder brechen die Wellenkämme. Kurs West-Süd-West – das heißt für uns eine Stunde harte Arbeit. Schnell finden wir dann einen einsamen Strand, welcher durch eine vorgelagerte Felsinsel abgeschirmt wird. Fast 400 m hoch ragt Matinloc aus dem Meer. Es ist bereits spät am Nachmittag - der lange Schatten des Gebirges wandert rasch Richtung Osten und vertreibt die letzten Sonnenstrahlen von unserem Lagerplatz. Während Nathalie schnorchelnd die Unterwasserwelt erkundet, mache ich mich auf die Suche nach Feuerholz. Ein einziger kleiner Baum, ein paar Schlingpflanzen und sonst nur wenig Vegetation - hoch oben ragen ein paar Palmen aus den Felsen. Bewegt sich dort gerade etwas?!? Erst auf den zweiten Blick erkenne ich die Affen im Geäst! Eine recht große Gruppe turnt wagemutig im letzten Abendlicht. Ich finde noch ausreichend Schwemmholz, um den Tag bei einem kleinen Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Matinloc ist eine schmale, an einer Stelle nur einige Meter breite, aber dafür kilometerlange Insel. Nach der morgendlichen Routine des Campabbaus und Beladens der Faltkajaks sind wir schon gespannt, was uns heute erwarten wird. Kurz nach dem Aufbruch entdecken wir erneut eine Lagune, die der gestrigen um nichts nachsteht. Man fühlt sich wie versetzt in eine Kulisse aus „Herr der Ringe“: Mächtige Steilwände, gewaltig wie Festungsmauern umrahmen eine blau-grün schimmernde Einfahrt in eine andere Welt.

Trotzdem wir erst vor kurzem losgepaddelt sind, verweilen wir einige Zeit. Die Wellen brechen am nördlichen Eingang der Lagune, durch den wir das Juwel verlassen wollen. Wir passen die größten Brecher ab und kämpfen uns dann hinaus. Nach dem Erreichen der Nordspitze der Insel Matinloc, machen wir eine 180 Grad Kehrtwendung und schlängeln uns in einem Kanal parallel zur Nachbarinsel Tapiutan nach Süden. Diese Enge wird Tapiutan Strait genannt und hat eine Besonderheit zu bieten. Der Meeresgrund fällt steil ab und beherbergt an dieser Abbruchkante eine besonders vielfältige Unterwasserwelt. Hier begegnen wir Nemo und seiner Familie, versteckt in einer Anemone.

 

 

 

 

Weit über 30°C – im Schatten! Die Sonne brennt unerbärmlich vom Himmel, während wir die Südspitze von Matinloc anpeilen. Das Südkap Binayan Point eröffnet dann den Blick Richtung Osten und die Nachbarinsel Miniloc zeigt sich aus neuer Perspektive - wild zerklüftet mit vielen Buchten und zahlreichen kleineren, vorgelagerten Inseln südlich davon. Irgendwo dort wollen wir die nächste Nacht verbringen. Die Querung ist nur knapp über 2 Kilometer lang, der Wellengang moderat. Auf Miniloc befindet sich ein kleines, aber teures Resorthotel, und die ersten Strände auf die wir treffen wirken so, als würden sie als Tagesausflugsziel genützt werden. Somit suchen wir weiter um eine einsame Ecke zu finden, die wir auch morgen Früh noch für uns allein haben werden.

 

Fündig werden wir ca. 1,5 km südlich auf Entalula Island. Die letzten Strahlen der Abendsonne treffen auf den Strand, wo wir auch sofort die mächtigen Fußabdrücke von riesigen Echsen entdecken. Der Größe und dem Abstand zwischen Vorder- und Hinterbeinen nach geschätzt, haben die Warane jeweils ungefähr 1,2 m Gesamtlänge. Beim Campaufbau achten wir auf weitere Hinweise zu unseren Mitbewohnern. Und plötzlich sehen wir sie aus dem Dickicht kommend, hinter einem Felsen auftauchen. Es sind 2 stattliche Exemplare, die auch die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen scheinen. Fasziniert nähern wir uns vorsichtig den Monitor Lizards. Uriger kann der Tag nicht enden.

Da sich unsere Wasservorräte schon mehr als halbiert haben, ist unser Plan, diese beim Resort auf Miniloc aufzufüllen, um auch weiter so unabhängig wie möglich zu sein. Als wir uns am nächsten Morgen, nach einer halben Stunde paddeln, dem Hotel nähern, werden wir von einem Mitarbeiter mit Funkgerät am Einfahren gehindert. Er meint, es sei nicht erlaubt hier an Land zu gehen. „Wir möchten auch nur unsere Wasservorräte auffüllen. Regenwasser ist uns auch recht…“, versuche ich ihm zu erklären. „Not possible !!“ (Das ist nicht möglich), ist seine harte Antwort. Wir könnten 500 ml Flaschen Wasser zu einem extrem überteuerten  Preis kaufen und dabei auch das Boot nicht verlassen, mehr nicht. Bei so viel unfreundlichem Benehmen vergeht uns die Lust hier noch mehr Zeit zu verschwenden. Mittlerweile haben sich ein paar Mitarbeiter versammelt und hier abgestiegene Touristen sind auch bereits aufmerksam geworden. Wir lassen Sie wissen, dass wir ihr Verhalten ungeheuerlich finden und kajaken davon. Bisher sind wir nur auf sehr freundliche und offene Menschen getroffen. Es handelt sich wohl um die klassische Ausnahme, welche die Regel bestätigt.

Die Landschaft hat jedoch ein gewaltiges Trostpflaster für uns parat: Die Lagunen von Miniloc Island. Neben der Big Lagoon, fasziniert uns vor allem die geheime Lagune (Secret Lagoon), von der Small Lagoon nur durch einen winzigen Durchgang erreichbar, der gerade breit genug für unsere Kajaks ist. Dieses versteckte Kleinod birgt dann noch ein weiteres Geheimnis: durch einen kaum erkennbaren Höhleneingang gelangen wir mit den Seekajaks in eine Art Grotte, in welcher durch ein Loch in der Decke ein kegelförmiger Lichtstrahl, wie ein Scheinwerfer, die Finsternis erhellt.

 

 

 

 

Diese Entdeckungstour hat uns zwar abgelenkt, nun müssen wir aber trotzdem kurzfristig die Route umplanen. Wir beschließen das Dorf Corongcorong in der gleichnamigen Bucht anzusteuern. Gesagt, getan. Eine Querung zurück zum Festland bei immer ruhiger werdender See und schließlich spiegelglatter Wasseroberfläche unter brütender Sonne zehrt an der Substanz. Wir trinken viel und freuen uns schon auf ein Quartier. Schnell ist dann auch eine Hütte direkt am Strand gefunden. Ein Engländer und ein Franzose bauen hier seit Jahren an diesem kleinen, aber feinen Refugium. Schließlich bleiben wir dann sogar 2 Nächte.

Am Ruhetag kümmern wir uns um kleine Ausbesserungsarbeiten an der Ausrüstung und planen den weiteren Routenverlauf. Wir werden eine Schleife über die südlichen Inseln der Bucht paddeln, um dann die Bacuit Bay zu verlassen und den langen Weg nach Süden Richtung Sabang, dem geplanten Zielort dieser Tour, anzutreten.

Vor unserer Abfahrt gibt uns Alain, unser Gastgeber, noch ein paar Tipps - unter anderem sollen wir in der Endeavour Strait, einer Meeresenge, die wir befahren wollen, aufpassen, da sollen sich gelegentlich ein paar „Teilzeit-Piraten“ herumtreiben - jedoch vor allem nachts. Schöne Aussichten ;-) Danke für die Gastfreundschaft und das Insider-Wissen.

Wir verlassen Corongcorong mit prall gefüllten Wasservorräten und nehmen Kurs nach Süden ans Ende der Bucht. In der Enge zwischen Depeldet Island und dem Festland ziehen wir die Boote durch knöcheltiefes Wasser, Inabuyatan Island besticht durch das markante Aussehen der steilaufragenden Felskuppel, welche am südwestlichen Rand von einem schönen Strand gesäumt wird. Ebenso ist ca. 10 m über dem Meeresspiegel in der Steilwand ein aus Bambus gefertigter Verschlag zu erkennen, den die tollkühnen Einheimischen bei der Suche nach Schwalbennestern nützen, um bei noch leeren Nestern gleich vor Ort auf ihre „Beute“ zu warten. Vorbei geht es am gebirgigen und schroffen Lagen Island, weiter zur kleinen Pinsail Insel, wo wir in eine fast 80 m hohe Höhle, genannt „the Cathetral“ (die Kathetrale) paddeln. Die teilweise mangroven-umsäumte Dibuluan Insel ist unser Wendepunkt. Mit Kurs Nordost geht es auf die letzten Paddelkilometer an diesem Tag. Am Ufer entdecken wir immer wieder Hütten von Fischern, die wie hier fast alles, nur auf dem Seeweg zu erreichen sind. Auf Snake Island, der Schlangeninsel, schlagen wir spät unser Camp auf. Den Namen trägt die Insel wegen einer Landzunge, die sich bei Ebbe als schlangenförmig verlaufende Sandinsel hunderte Meter bis zum gegenüberliegenden Festland erstreckt.

Ein Dorf am Ende der kleinen Bigun Bucht ist uns schon zuvor aufgefallen. Es liegt nur zirka einen Kilometer entfernt. Kaum ist die Nacht hereingebrochen, dringt von dort laute Musik bis zu unserem kleinen Eiland herüber. Ein Stimme über Lautsprecher unterbricht die hämmernden Bässe nur um anscheinend das nächste Lied anzukündigen. So geht das lange weiter. Sehr lange. Denn Ruhe kehrt erst ein, als es mit den ersten Sonnenstrahlen für uns schon wieder Zeit ist aufzustehen. Da befinden wir uns vermeintlich mitten in der Wildnis, und dann dröhnt dieser Lärm durch die Nacht. Es muss schon einen sehr guten Grund zum Feiern gegeben haben, denn Strom ist hier noch kostbares Gut. Selbst in El Nido hat es erst ab dem späten Nachmittag Strom gegeben und diesen dann nur bis ungefähr Mitternacht. Viele der abgelegenen Dörfer sind gar nicht an das mangelhafte Stromnetz Palawans angeschlossen. Und einen Generator für den Fall der regelmäßig vorkommenden Stromausfälle besitzen die wenigsten.

Heute ist ein besonderer Tag. Wir werden die Bacuit Bay verlassen und das stellt einen Wendepunkt auf unserer Reise dar. Deshalb wollen wir einen letzten Blick zurück auf diese fantastische Bucht werfen. Als wir auf Guintungauan Island, auch Turtle Island (Insel der Schildkröten) genannt, zupaddeln, ist uns sofort klar: Hier müssen wir bleiben. 

Der einladende Strand auf der Ostseite der Insel bietet zwar kaum Schatten – nur ein einziger Pandanus Baum und die weit überhängende Felswand kommen als Schattenspender in Frage (das sollte reichen) – atemberaubend ist aber der Blick zurück auf all die Inseln, zwischen denen wir die Tage zuvor gekajakt sind.

Saddle Island am Weg nach Liminangcong

Liminangcong, ein Dorf, das vor allem während des Nordost-Monsuns ein Zentrum des Fischfangs auf Palawan ist, steuern wir tags darauf an. Die Fischerei ist die Lebensgrundlage des Großteils der Bevölkerung hier. Vor allem nach Einbruch der Dunkelheit erkennt man das an einem beeindruckenden Schauspiel. Kaum legt sich der Mantel der Nacht über das Land beginnen am finsteren Horizont nach und nach Lichter anzugehen. Der Schein einer jeden Lampe steht für einen Fischer, der damit oft die ganze Nacht seiner Arbeit am offenen Meer nachgeht. Es  gibt Nächte, da zählen wir weit über 50 Lichter. Bereits am Weg ins Dorf begegnen uns die charakteristischen Auslegerboote. Viele Einheimische winken uns zu, ein großer Teil wirkt aber auch skeptisch und oft werden wir bewusst keines Blickes gewürdigt. Wir versuchen immer freundlich zu sein. Nun heißt es aber das Puerto Paraiso Inn zu finden, die einzige Unterkunft im Ort. Wir fragen bei einem Mann nach, der gerade hoch oben, auf seinem Stelzenhaus bei seinen Kindern sitzt. Er beginnt wirr zu lachen und schreit seine Verwandtschaft zusammen. Wir verstehen kein Wort. „Salámat !“ - „Danke“ rufen wir ihm zu und suchen weiter. Schließlich erhalten wir einen Hinweis von ein paar Jugendlichen und stehen dann auch gleich vor einem kleinen Problem. Bei der Unterkunft gibt es keine Möglichkeit anzulanden. Lange überlegen wir, wie wir unsere Boote über die fast 2,5 m hohe Mauer befördern könnten. Schließlich finden wir eine Lösung: Neben dem Fischmarkt, der nur unweit zur Linken der Absteige liegt, gibt es eine Rampe. Dort legen wir an. Nathalie bewacht die Boote unter den neugierigen Blicken einiger herumsitzender Philippinos und ich mache mich auf den Weg zum Puerto Paraiso Inn. Ein kleines Zimmer hat die Besitzerin für uns. Perfekt. Und der Preis? Umgerechnet 5 Euro!! Ich eile zurück zu Nathalie. Wir entleeren die Wasservorräte, die noch übrig sind, damit die Boote wenigstens etwas leichter werden, und tragen die Kajaks dann, eines nach dem anderen, entlang der Strasse in einen geschützten Innenhof. Geschafft !

In Liminangcong trifft man kaum Urlauber. Ein paar Rucksackreisende haben sich hierher verirrt um das echte Leben der Bevölkerung fernab von jeglichem Tourismus zu erleben. Es gibt nur ein paar Mopeds und Tricycles, die auf der einzigen „Hauptstrasse“ verkehren. Ansonsten wirkt der Ort eher verschlafen. Ja, und müde, das sind wir auch. Auf der Suche nach Essbarem durchqueren wir das Dorf, kaufen ein paar Vorräte nach und verschlingen ein traditionelles Nudelgericht. Am Abend sitzen wir auf einer überdachten Terrasse und beobachten das Treiben im Hafenbecken. Kaum wird es finster, bringt uns die Hausherrin ein paar Kerzen. Strom wird es heute keinen mehr geben. So schaukeln wir noch eine Weile bei Kerzenschein in der Hängematte, bevor wir uns unter einem löchrigen Mosquitonetz in unser (sehr) kleines Zimmer zurückziehen.

Die voll bepackten Kajaks tags darauf hinunter zum Fischmarkt zu tragen, ist für uns eine ziemliche Schlepperei - für die Einheimischen eine willkommene Abwechslung. Die Menschenmasse wird immer größer, alle wollen einen Blick ergattern. Mehrfach laufen wir zwischen dem Puerto Paraiso Inn und dem Ablegepunkt hin und her, um nach den Booten auch noch die Wasser- und Essensvorräte zu holen. Die Faltboote würden unter voller Beladung wahrscheinlich beim Tragen durchbrechen. Jeder Handgriff beim Beladen wird beobachtet und kommentiert. Endlich fertig müssen wir uns noch zwischen den Auslegern unzähliger Fischerboote hindurch schieben, drücken und ziehen, bevor wir endlich freie Fahrt Richtung Endeavour Strait haben.

 

 

 

 

 

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