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 13.November 2007         Über das zentrale Hochplateau zur Mündung des Derwent Rivers

The Tasmanian Trail (2)

 Hobart, Tasmanien - Australien   

 

"The difficulties you meet will resolve themselves as you advance.

Proceed, and light will dawn, and shine with increasing clearness on your path."

John Rohn
 
 
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Zentrales Hochplateau
 

______________________

Die Ungewißheit bleibt ...

          Nach dem Ruhetag in Deloraine am 3.November, habe ich geglaubt, mein linkes Knie hat sich wieder vollständig erholt. Ein paar Meter im Sattel reichen aus, und ich merke, daß ich mich einer Illusion hingegeben habe. Die völlige Schmerzlosigkeit des Vortages weicht, einer sich mit jedem Tritt wiederholenden, störenden Mißempfindung im äußeren Gelenkbereich. Wenn ich schon jetzt, zu Beginn der Etappe nicht schmerzfrei bin, wie geht es mir dann nach stundenlangem Treten ? Wenn wir nur auf Straßen unterwegs wären, könnte ich noch versuchen, immer einen runden Tritt beizubehalten - auf steilen Offroad-Passagen über Wurzeln und Steine ist das aber einfach nicht möglich. Hmmmh ?!? Wieder plagt mich die Ungewißheit, ob das ein vorzeitiges Ende für unser Unternehmen bedeuten könnte. 

Constant Reminder

          Die steilen Forststraßen, die sich ihren Weg durch den Busch auf die Cluan Tiers bahnen, fordern dann auch langsam aber stetig ihr Tribut. Jede Drehung am Pedal sorgt dafür, daß meine Gedanken nie voll und ganz von dem Problem lassen können. 

          Der Weg wird schmäler, schließlich ist die Spur durch den Wald mehr und mehr grasbewachsen. Bis zu einem Meter hohes Buschgras läßt oft nur wenig Platz zum Durchmanövrieren. 

Der Weg über die Cluan Tiers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Natur holt sich ihr Terrain zurück.

 

          Die Ausläufer des Hochplateaus tauchen vor uns auf. Zum Greifen nahe scheinen die Vorboten der "Central Highlands" plötzlich zu sein. Doch noch liegt eine lange Abfahrt vor uns, die uns zwingt, die höheren Gefilde wieder zu verlassen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir den Ort Bracknell anfahren dort, quasi als Etappenziel, campen, oder weiterfahren. Die Originalstrecke führt kurze Zeit später eine extrem steile Wanderwegsequenz hoch, die laut Wegbeschreibung sogar für Pferde schwierig zu bewältigen sein soll. Radfahrer müßten ihr Gefährt über substanzielle Strecken tragen. Als Alternative bietet sich eine Umfahrung dieses Teils auf einer ruhigen Landstraße Richtung Hochplateau an. Angesichts der Anhänger entscheiden wir uns für letztere Variante. Bracknell außen vor lassend, setzen wir den Weg Richtung Poatina fort.

Das mächtige Hochplateau ist erreicht

          Wir halten nach einer Stelle Ausschau, wo wir unser Camp für die Nacht aufschlagen könnten. Doch finden wir keine Möglichkeit. Zäune säumen die Weideflächen zu beiden Seiten der Straße. Sanfthügelig mäandert sich das Asphaltband in weitem Bogen am Fuße des Hochplateaus entlang. Uns bleibt nichts anderes übrig, als bis Poatina durchzufahren. Eine Bleibe soll es dort geben. So trotze ich den immer öfter auftretenden, wie ein Blitz einschießenden, stechenden Schmerzen und konzentriere mich auf einen runden Tritt. Nach fast 80 Kilometern und einem abschließenden "Zielhügel" (als ob wir nicht schon genug Höhenmeter zurückgelegt hätten) erreichen wir kurz vor 20 Uhr abends den Ort. 

          Poatina besteht aus einem Motel mit angeschlossenem Hostel umgeben von ein paar Wohnhäusern und einem Golfplatz (?!) - ein sehr beschauliches Nest. Wir nehmen uns ein Zimmer um 30 AU$ - das entspricht ca. 18 Euro !! Ein Volltreffer. Müde bereiten wir uns ein Abendessen zu und sind froh, dann endlich todmüde in ein warmes Bett zu fallen.

          Wegen meinem Knie legen wir nach nur einem Fahrtag noch einen Tag Pause ein. Zwar nehme ich entzündungshemmende Tabletten zur Beschleunigung der Heilung ein, doch lässt die Wirkung sehr zu wünschen übrig. Unter anderen Umständen wäre eine längere Erholungsphase wohl am "schlauesten" - das darf aber nicht die einzige Möglichkeit sein ... !!! Vielleicht ist morgen alles vorbei ! (... hoffen darf man ja ;-)

Die Fahrt aufs Hochplateau

          Ein "Wunder" wäre zu schön gewesen. Nichts desto trotz ... heute geht es weiter. Wir müssen ja "nur" auf fast 1200 m Seehöhe hochpedalen. Über 800 Höhenmeter dem Himmel entgegen. Quasi eine "aktive Erholung" für das lädierte Knie ;-) Wir schrauben uns auf einer ruhigen Straße langsam hinauf ins seenreichen Plateau. 

    

Auf serpentinenreicher Strecke ...

Kurve um Kurve bringen uns den noch von Wolken verhüllten Gipfelbereichen näher. Mir geht es erstaunlich gut. Das bringt Hoffnung ! Oben wird es merklich kälter, um fast 10°C tiefer ist die Temperatur in den Highlands. 

... arbeiten wir uns in die wolkenverhangenen "Highlands" vor.

          Wir treffen wieder auf einen Tasmanian Trail Marker und erreichen bald darauf den Great Lake, den großen See. Ein malerischer, einsamer Campplatz läßt uns schon am frühen Nachmittag die heutige Etappe beenden. 

Traumlager am Great Lake

          Wir bereiten ein Mittagessen zu (ein sonst nie existierendes Vergnügen - Kekse haben normalerweise zu reichen) und genießen das Lagerleben in der zweiten, sonnigen Tageshälfte.

Lagerleben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Highlander"

 

          Das Hochplateau ist nicht wirklich ganz eben - so führt der Weg zu den Ufern des Nachbarsees, dem Lake Arthur, mal bergauf, dann bergab, auf kurvigem Verlauf Richtung Südosten. Wir suchen einen Bushtrack. Finden aber nur eine oftmals überschwemmte, rudimentär angelegte Matschpassage, die uns zwingt wieder auf die Straße auszuweichen. Nachdem wir ein verschlossenes Gatter passiert haben, befahren wir eine Forststraße, die einem Kanalsystem folgt, das Wasser aus dem Lake Arthur in den Great Lake pumpt. (Diese wird zur Energiegewinnung in einem Kraftwerk am Fuße des Hochplateaus genützt.) Als wir in dem kleinen Ort Miena ankommen, beginnt es zu regnen. 

"Ärger im Busch"

           Der Marlborough Highway nach Miena ist ein Schotterpiste, die uns stellenweise sehr an die Befahrung der Carretera Austral in Chile erinnert. Langsam, aber stetig verlassen wir das Hochplateau und bahnen uns den Weg in tiefere Regionen. Ein Abstecher in den Busch artet zu einem immer wilder werdenden Kampf mit umgefallenen Bäumen und buschigem Grasland aus.

Der erste von unzähligen Baumstämmen ...

... im immer dichter werdenden Busch

Wir heben und drücken, ziehen und schieben unsere Stahlrösser durch unwegsamstes Gelände. Nach einiger Zeit müssen wir schließlich - fluchend - den Rückweg antreten. Unpassierbar ! Noch mehr Flüche !! Nach vorne geht gar nichts mehr - nach hinten die gleiche Qual ... noch einmal ! Aaaaah !!! 

          Wieder an der Einfahrt in den Trail angelangt, legen wir eine Pause ein ... getrennt voneinander ! Die Strapazen haben an den Nerven gezehrt. Etwas Schokolade beruhigt ... glättet die Wogen. Wieder guter Dinge setzen wir die Fahrt fort. Gut 500 Höhenmeter tiefer schlagen wir unser Camp am Ufer der Dee Lagoon auf. 

Dee Lagoon Camp

 

Hinab ins Tal des Derwent Rivers

          Forststraßen führen uns schließlich zum Viktoria Valley und den gleichnamigen Wasserfällen. Von hier aus gehen wir mit gemischten Gefühlen erneut in den Busch. Unsere Bedenken bewahrheiten sich aber zum Glück nicht. Diesmal ist der Trail wieder gut befahrbar. Wir arbeiten uns auf nur mehr ca. 100 m Meereshöhe hinunter und landen im Örtchen Ouse. 

Am Weg nach Ouse

          Nur noch ungefähr 3 Etappen trennen uns von Hobart. Nach 4 (durchgefahrenen) Tourtagen wollen wir noch einen finalen Ruhetag einlegen. Meine hartnäckigen Knieprobleme zeigen eine Tendenz zur Besserung und diesen Trend würde ich gerne beibehalten. Als wir uns nach einem Zimmer erkundigen erfahren wir, daß wir um denselben Preis gleich das ganze Haus bekommen !!! Da können wir nicht anders ... für 2 Nächte wollen wir die Ruhe in diesem ruhigen "Landkaff" genießen. Das prasselnde Kaminfeuer leitet die totale Entspannung ein ...

Wir schließen den Kreis

          Frisch gestärkt gehen wir dann den verbleibenden Streckenverlauf an. Wir überqueren erstmals den Derwent River, der sich seinen Weg vom Hochplateau - aus der Gegend des Overland Tracks, durch die wir vor einiger Zeit noch gewandert sind - an die südlichen Ufer Tasmaniens sucht. Erneut im Busch erwarten uns noch 2 Furten, über den breiteren Broad River und kurze Zeit später über einen "small creek", bevor wir kurz vor Ellendale wieder Asphalt unter den Reifen spüren. 

Die Querung des Broad Rivers ...

... ist im Alleingang möglich.

          Diese letzten Offroad-Passagen sind wahre Leckerbissen. Via Westerway gelangen wir zurück zum Derwent River und folgen dem Tal bis zum Dörfchen Bushy Park. 

"Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht !"

Nur noch knapp über 50 Kilometer trennen uns noch von Hobart. Morgen werden wir wohl schon, einen Tag früher als gedacht, das Ende unserer Tasmanienrundfahrt erreichen.

          Das seltene Vergnügen eines uns antreibenden Rückenwindes, ist der willkommene Begleiter auf der Zieleinfahrt. Mit bis zu über 30 km/h rauschen wir dahin (ebenfalls absolut ungewohnt, da wir auf den Buschpassagen oft mehr geschlichen, als gefahren sind ;-). 

Hobart

          Um 13 Uhr, am 12.November, kommen wir an - es ist vollbracht. Nach 1143 Kilometern und 14 897 bewältigten Höhenmetern per Bike schließt sich der Kreis. We are back in Hobart.

          

Die Trennung fällt schwer ...

Z

 

 

Blutegel

Der durstige Geselle hat mich nach der Durchquerung des Broad Rivers erwischt ;-)

 

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