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B a s e c a m p P h i l o s o p h i e N e w s Ü b e r  u n s R e i s e n  &  E x p e d i t i o n e n P h o t o g r a p h i e H O C H - F O R M . a t G e d a n k e n

 

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2006 - 2008

 

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Mit einem Faltkajak

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2002 - 2003

 

 

N o r t h e r n  T e r r i t o r y

Auf dem Weg ins Herz des roten Kontinents

 

 

 

- Thorny Devil -

 

          Darwin, das Tor zum Northern Territory, ist der Startpunkt für unsere Reise ins Zentrum des roten Kontinents. Wir haben beschlossen das Kajak vorerst in Darwin in dem Storage Room unserer Hostel zu lagern. Wir wollen das Land der Aborigines zuerst auf dem Landweg erkunden.

2 WD offroad - Die Hochwassermarke links endet auf Dachniveau !!!

          Wir mieten ein Auto und stocken unsere Vorräte auf. Das kaputte Kameraobjektiv lassen wir zur Reparatur einschicken. Wir kaufen noch ein zweites - leider kein Tele, das wäre eine noch größere Belastung für unser  Reisebudget.

Crocodylus Park

          Touren durch das Outback zu machen ist unser Ziel. Vor allem im Bereich von Billabongs - Wasserstellen im Verlauf ausgetrockneter Flußläufe - stellen sich dorthin zurückgezogene Krokodile eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Wir besuchen deswegen den Crocodylus Park. Hier werden unter anderem auch verletzte Crocs (z.B. durch Schiffsschrauben,...) oder aggressive Exemplare betreut. Diese können nicht mehr freigelassen werden - zu groß wäre die Gefahr für den Menschen. Wir erfahren auch, das Crocs bis zur Höhe ihrer Körperlänge aus dem Wasser springen können, senkrecht nach oben. Davon sehen wir dann auch noch eine mehr als eindrucksvolle Demonstration. 

"Salty", estuarine crocodile 

Den Tierbetreuer befragen wir auch zur Verbreitung der gefährlichen, bis zu 6 Meter langen Salzwasser Krokodile. Diese sind bis weit ins Landesinnere anzutreffen. Trocknet ein Fluß aus, sind sie dann gefangen in den Billabongs. Der Hunger macht sie zu unberechenbaren Wesen. Süsswasserkrokodile sind viel kleiner - im Schnitt bis max. 2,5 m. Tödliche "Unfälle" mit diesen Wasserbewohnern gibt es so gut wie nicht, eher nur "kleine" Bissverletzungen (zum Beispiel "Arm ab"  ;-)

          Unser erstes Ziel ist der Kakadu National Park. Wir organisieren uns ein Permit für die Fahrt nach Oenpelli in Arnheimland. 

   Arnheimland

          Für das Befahren von Aboriginal-Land wird ein im voraus beantragter Erlaubnisschein benötigt. Die Aboriginals leben hier in Art "Reservaten". Sie wohnen in kleinen Siedlungen, alles wirkt trostlos. Die Arbeitslosigkeit unter den Ureinwohnern ist unendlich hoch. Der Alkoholismus stellt oft die einzige Fluchtmöglichkeit aus dem tristen Alltag dar. Ein Teufelskreislauf. Die scheinbar aussichtlose Situation der Natives wird uns während unserer Reise  immer wieder begegnen. Nachdenklich verlassen wir Arnheimland.

Kakadu National Park

          Nach einem kurzen Trek durchs Outback erleben wir einen sagenhaften Sonnenuntergang von einer Anhöhe. Beim Weg zurück zum Zelt sehen wir im Licht der Stirnlampen Millionen von leuchtenden Augenpaaren am Boden ... bei näherer Betrachtung handelt es sich um - meist relativ kleine - Spinnen. Wir bereiten uns ein Abendessen zu. Dann beginnt ein weiteres, fast schon unheimliches Schauspiel ... das Heulen der Dingos. Zuerst weit entfernt, dann aber auch in unmittlebarer Nähe unseres Zelts. Diese wilden Hunde des Outbacks sind zwar dem Menschen gegenüber keine große Gefahr, sie sind eher scheu, dennoch läßt uns das wolfsähnliche Geheul aufmerksam die uns umgebende Dunkelheit beobachten. (In manchen Regionen, zum Beispiel auf Fraser Island, haben Dingos auch schon Menschen angegriffen, und auch Babys verschleppt - kein Scherz!) Aufgrund der Geräuschkulisse schlafen wir noch lange nicht ein.

Eine unheimliche Begegnung

          Zeitig am Morgen starten wir für eine 9 km lange Wanderung entlang des East Alligator Rivers (interessanter Name, wo es doch keine Alligatoren in Australien gibt.) Schon sehr früh steigt das Thermometer ... es wird gegen Mittag bis zu 40°C heiß, somit wollen wir die "kühlere" Tageszeit ausnützen. Wir wandern in einem ausgetrockneten Flußbett. Die Erde ist aufgrund der schon so lange bestehenden Trockenheit an vielen Stellen aufgebrochen. Dürre. Aber nicht überall. Vor uns plötzlich Wasser ... ein Billabong. Die Worte des Tierbetreuers im Croc Park haben wir uns gut eingeprägt:"... geht nicht zu nah ran ans Wasser, sie sind schnell ... verdammt schnell. Und ihr könnt sie nicht sehen ... " Und wir sehen nichts. Wir sind aber auch noch in großem Respektsabstand zum Wasser. 

Neben dem Billabong ist ein großer Felsen, vielleicht 5 bis 6 m hoch. Ich muß da hinaufklettern. Der Aufstieg ist einfach. Ich bin als erster oben. Nathalie ist ein paar Meter hinter mir. Langsam nähere ich mich der höchsten Stelle. Als mein Blick von oben über das Wasser streift, traue ich meinen Augen nicht. Ein riesiger Schattten gleitet knapp unter der Wasseroberfläche zielstrebig Richtung Ufer. Was für ein Koloß ... mindestens 5m. Ein Salty, ein Salzwasserkrokodil, ... ich kann es nicht glauben. Obwohl ich alles andere als in Gefahr bin, durchzieht ein Schauer meinen Körper. ... die Kamera, wo ist die Kamera ... die hat Nathalie ! Ich deute ihr, schnell hinaufzukommen. Doch als sie bei mir eintrifft ist nichts mehr zu sehen. Nur die Wasseroberfläche kräuselt sich noch ein bißchen. Alles ist friedlich. 

   Billabong ... kurz nach der Croc Sichtung

Nathalie sieht nur eine wunderschöne Oase inmitten der trockenen Landschaft. Einladend -  lebensspendendes Wasser. So als ob nie etwas gewesen ist ... wie der Schein doch trügen kann. Ärgerlich, das es davon kein Foto gibt. Aber auch faszinierend. Diese Begegnung hat sich mir sehr tief eingeprägt.

Yellow Waters

- Daybreak -  

          Am nächsten Tag machen wir im Morgengrauen eine Bootstour am Yellow Waters River. Wir sitzen in einem Metallboot - nur knapp 50 cm über der Wasseroberfläche gleiten wir dahin. Dunst liegt über dem Feuchtgebiet, Vögel aller Art, Wildpferde am Horizont und natürlich die Herrscher, die Spitze der Nahrungskette, Crocs. Lautlos gleiten sie dahin. Wir staunen.

Bush Tucker

          Am Nachmittag begeben wir uns mit einem Einheimischen und der Aboriginal Betsy auf die Spuren der australischen Fauna - Animal Tracks. Zuerst mit einem Landrover in den Busch und dann zu Fuß auf der Suche nach Bush Tucker. Wir holen Ameisennester vom Baum, zerquetschen diese und dann ... Mahlzeit ! Gar nicht einmal schlecht, leicht säuerlich. Aus dem Wasser fischt Betsy eine 1,5m lange File Snake (eine Schlange, die am Grund von Gewässern lebt). Diese wird getötet indem man ihren Kopf zwischen die Zähne nimmt und ihr dann mit einem Ruck das Genick bricht. Wenn man es kann, geht es ganz schnell. Abends am Lagerfeuer wird die Schlange gemeinsam mit einer ebenfalls erlegten Wildgans zubereitet. Dazu backen wir Busch Brot - der Teig wird in glühenden Kohlen richtig lecker. Bush Tucker rules !

Weitere Touren in der Gegend: Barrk Sandstone Walk (12 km), Gunlom-Plunge-Pool mit einem Wasserfall - aufgrund der extremen Trockenheit schoß viel weniger Wasser die Felsen hinunter als normalerweise, trotzdem sehr beeindruckend.

Unverantwortlicher Leichtsinn

          Wir verlassen den Kakadu National Park. Im Nachhinein werden wir in der Zeitung lesen, daß zu der Zeit wo wir hier waren, ein tödliches Unglück passiert ist. Eine Gruppe von Touristen, geführt von einem einheimischen Guide, ging abends in einem Billabong baden !!! Und es kam, wie es kommen mußte. Croc attack ! Eine deutsche Touristin bezahlte diesen Leichtsinn mit dem Leben. Wir dringen in einen Lebensraum ein, in dem wir nicht alleine sind. Diese mächtigen Tiere waren schon lange vor uns da. Sie tun, was sie schon immer getan haben um zu überleben. Sie haben es nicht auf uns abgesehen. Das heißt, wir haben uns umsichtig, mit dem nötigen Respekt und Vorsicht zu verhalten. Wie der Vorfall zeigt, ist ein Führer keine Garantie für Sicherheit. Blindes Vertrauen ist nie gut. Entscheidungen sind zu hinterfragen. Fehler können immer passieren, das ist menschlich. Doch manchmal leider auch endgültig.

Im Kanu flußaufwärts - Die Schluchten der Katherine Gorge

        

- Katherine Gorge -

          Eine Kanutour am Katherine River in das Schluchtensystem der Katherine Gorge ist gerade bei dieser vorherrschenden Trockenheit eine Herausforderung. Wir besorgen uns ein relativ kurzes Kanu, packen die nötige Ausrüstung in 2 große wasserdichte Packsäcke und begeben uns ins Abenteuer. Flußaufwärts. Die Fließgeschwindigkeit ist sehr gering, das Paddeln bereitet kein Problem. Die Hitze aber macht uns zu schaffen. 38°C. Die Sonne brennt unerbärmlich vom Himmel. Unzählige Portagen (Tragestellen) erschweren das Vorankommen. 

   ... unzählige Portagen

Wir entladen das Boot. Zuerst schultern wir die Packsäcke und tragen sie bis zu mehrere hundert Meter zu der Stelle, wo der Fluß wieder tief genug zum Befahren ist. Dann wird das Boot nachgeholt. Und diese Prozedur wiederholt sich. Immer und immer wieder. Wir dringen an diesem Tag bis in die 6.Gorge (Schlucht) vor. Wir zelten in der Nähe des Ufers. Ich packe die Angel aus und versuche noch einen Fisch an Land zu ziehen, doch leider ist mir das Glück nicht hold. 

Noch eine unheimliche Begegnung

          In der Nacht fahren wir noch einmal mit dem Kanu hinaus - auf die andere Seite des Flusses. Wir haben Stirnlampen auf. Die Nacht ist ruhig. Es ist selbst jetzt noch sehr warm. Wir horchen in die Nacht. Plötzlich tauchen im Licht der Stirnlampen zwei rote Punkte auf. Wir verharren in unsere Position. Augen - es ist ein glühend rot leuchtendes Augenpaar, das das Licht reflektiert. Ein Krokodil. Wir haben uns über Crocs im Katherine River erkundigt. Die Einheimischen meinten, dass wir, wenn überhaupt, nur Süßwasserkrokodile zu Gesicht bekommen würden. Salties gibt es hier nicht. Spannung steigt in uns auf. Wir gleiten langsam auf das Croc zu. Das Augenpaar taucht langsam ab. Finsternis. Wir warten noch geraume Zeit, doch es bleibt bei dieser einen Begegnung. War es wirklich ein Krokodil ? Von der Größe her zu schließen, ja - aber wir haben nur die Augen gesehen. Und an diese werden wir uns immer erinnern. Am nächsten Tag erkunden wir die Gegend flußaufwärts bis zur 7.Gorge.

    ... bis zu 42°C im Schatten, wenn es welchen gäbe.

Die Portagen werden immer länger. Kaum zu glauben, daß zur Regenzeit diese Teile aufgrund der dann hier durchschießenden Wassermassen nicht befahrbar ist. Eine Nacht verbringen wir noch in dieser kargen Landschaft, dann machen wir uns auf den Rückweg.

Uluru und Kata Tjuta - Das rote Zentrum

- Bis zum Horizont -

          Mit dem Auto dringen wir tiefer ins rote Zentrum des Kontinents vor. Alice Springs, diese lebendige Stadt, im Herzen Australiens ist eine willkommene Abwechslung. Wir fahren weiter zum Ayers Rock, oder Uluru, wie er von den Aborigines genannt wird. Im Licht der untergehenden Sonne stehen wir im Zentrum Australiens. Die Rauchschwaden eines Buschfeuers liegen in der Luft und sorgen für eine besondere Stimmung. 

Vom Rauch der Buschfeuer verdeckte Sonne über Kata Tjuta

Bei diesem Felsen handelt sich um einen riesigen Monolithen, der mitten aus der unendlichen Ebene des Outbacks herausragt. Um kurz nach 4 Uhr morgens brechen wir von unserem Zeltplatz auf, um den Sonnenaufgang dort zu erleben. Der Felsen wechselt die Farben, vom Grau der Nacht bis zu feurigem Rot. Ein beeidruckendes Schauspiel. Wir beschließen den Felsen zu Fuß zu umrunden . Hinauf wollen wir nicht steigen. Ein Hinweisschild der Aborigines verweist auf die Bedeutung des Berges für die Ureinwohner. Im Information Center erfahren wir mehr über diese uralte Kultur. Ihrem Glauben nach ist es ein "heiliger Ort" aus der Traumzeit. Sie bitten uns nicht hinaufzusteigen. Sie verbieten es nicht. Es steht jedem frei zu tun was er will. Viele stehen vor dem Schild, lesen es vielleicht, aber verstehen nichts ... sie gehen hinauf. Sie treten den Glauben der Aborigines mit Füßen ... für ein Foto von oben. Sie setzen sich über andere Hinweg. Rücksichtslos. Egoistisch.

   - Walkabout around Uluru -

Wir waren bei der Wanderung um Uluru aber nicht allein. Die, die auf den Aufstieg verzichten und diesen längeren Weg gewählt haben, haben verstanden.

In der Nähe sind noch weiter Felsformationen die Olgas oder auch Kata Tjuta genannt. Im Anschluß an den Walk im Valley of the Wind werden wir noch Zeuge wie ein Verletzter von den Flying Doctors geborgen wird. Im Outback wäre eine medizinische Versorgung ohne diese fliegenden Helfer nicht möglich.

          Weitere Touren führen uns in die MacDonnel Range. Bei der Ornisten Gorge treffen wir den ersten Österreicher auf unserer Weltreise, wir genießen den Ausblick vom Mount Sonder, baden im Finke River, übernachten beim Ellery Creek Big Hole, beobachten Rock Wallabies (eine kleine Känguruhart) bei Simpsons Gap und  ich schlafe bei den Devils Marbles unter sternenklarem Himmel. 

Des Teufels Murmeln ...  

          Auf der Fahrt zurück nach Norden besuchen wir die Edith Falls, im Litchfield National Park schwimmen wir beim Buley Rockhole und den Florence Falls. Hier erleben wir auch den ersten Regenguß unserer Australienreise. Weitere klingende Namen sind Wangi Falls (zu viele Leute), Tolmer Falls, am Walker Creek packen wir unsere Sachen wandern dem Fluß entlang und schwimmen mit einem Goanna - wenn auch in nötigem Respektsabstand. Wir erreichen Darwin nach 23 Tagen und 5700 km durch das Northern Territory. Ein Land lernt man am besten kennen, wenn man sich darauf einläßt - es durchwandert. Unser Walkabout hat uns die Augen geöffnet für die Schönheit, die Probleme, aber auch die Gefahren dieses Landes.

Nun ist es Zeit aufzubrechen. Es zieht uns wieder zum Wasser hin. Wir fliegen nach Cairns. Queensland wir kommen.

 

 

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