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Mt. Arapiles National Park

 

 

 12.Dezember 2007         Off the beaten path to Adelaide

Kreuz und quer durchs Hinterland - "Biking hidden Backroads"

 Adelaide, South Australia - Australien   

 

Another day at the "office" ...

... ein weiterer Tag im "Büro"

 
 
... bis zum Horizont
 
Grampians National Park
 

______________________

Am Weg ins Landesinnere

          Der Himmel ist wolkenverhangen, als wir am 28.November die Küste verlassen und uns auf den Weg nach Norden, Richtung Grampians National Park, machen. Grau in grau präsentiert sich das Wetter und trüb sind die Aussichten bis zum Horizont. Was die Fahrt durch unendlich scheinende Weiten von Farmland dann doch nicht so mühsam werden lässt, ist ein erfrischender Südwind. Das mehr als nur willkommene Vergnügen eines uns vor sich hertreibenden, "himmlischen Begleiters" ist auf der gesamten Reise so selten gewesen, dass wir uns, ob dieser ungewohnten Hilfe, dann umso mehr freuen. 

Windrad am Wegesrand

Das einzige, was die Freude etwas trübt - und vor allem meine Sicht - ist ein, seit gestern in voller Blüte stehender, Allergieschub. Die Nase rinnt, das Auge tränt und beide jucken, fröhlich vor sich hin. Zwischenzeitlich zwingen mich hartnäckige Niesanfälle zu wackeligen Bremsmanövern. Aber sonst geht es flott dahin. 

(Royal ;-) Biking Doctor Service

          Den Rhythmus der sanfthügeligen Fahrt ins Landesinnere unterbricht dann ein Unfall, der sich nur Sekunden vor unserem Eintreffen zugetragen haben muss. Ein Motorradfahrer hat in einer, gar nicht so steilen Kurve anscheinend die Kontrolle über sein Gefährt verloren und liegt am Rand der Fahrbahn. Einige Autofahrer haben schon angehalten und kümmern sich um den Verletzten. Sicherheitshalber bleiben wir auch stehen und erkundigen uns, ob quasi "ärztlicher Beistand" vonnöten ist. Nathalie spricht mit dem Biker, der, dankbar, dass wir wegen ihm gehalten haben (was selbstverständlich ist), zwar über Schmerzen in der Schulter, dem Rücken und einem Bein klagt, aber insgesamt in einem guten Allgemeinzustand zu sein scheint. Den Wunsch nach einer Zigarette wollen wir ihm nicht verwehren. Die Rettung ist verständigt und auch schon auf dem Weg. Wir setzen die Fahrt, erleichtert, dass nichts schlimmeres passiert ist, fort.

Schneller, als gedacht ...

          Vorbei an Ackerland und Feldern, durch wenige, kleine Dörfer und Gemeinden, auf recht wenig befahrenen Landstraßen ... so vergehen auch die nächsten Kilometer recht zügig. In Penshurst wollten wir eigentlich übernachten, legen aber schließlich nur eine kurze Pause ein - Kaffee und Kuchen als Zucker-Coffein-Doping. Wir sind schneller als gedacht, der Nachmittag noch jung und im Ort ist "tote Hose". Nicht, dass wir lebhaftes Treiben suchen, aber viele der australischen Siedlungen sind sehr ... funktionell (also es gibt Häuser zum Wohnen) und das war´s dann auch schon. Nichts Einladendes, Nettes, Uriges oder Sympathisches, was zum Bleiben bewegen würde. So satteln wir die Gäule und reiten wieder los.

Am Horizont ... die Grampians

          Mit diesem geänderten Fahrplan, können wir es heute noch bis Dunkeld schaffen, dem südlichen Tor zu den Grampians. Das würde einer Tagesetappe von knapp über 100 Kilometern entsprechen und uns eine ausgezeichnete Ausgangsposition für morgen verschaffen. Bald tauchen dann die ersten unscharfen Umrisse dieser Bergkette in der Ferne auf. Das motiviert noch einmal und wir treten fester in die Pedale. 5 Minuten vor 17 Uhr rollen wir in Dunkeld ein. Gerade rechtzeitig, um der Touristeninfo noch kurz einen Besuch abzustatten. Wir besorgen ein paar Pläne des Nationalparks und organisieren ein festes Dach über dem Kopf. Auf dem Campingplatz vermietet der Besitzer auch seinen alten Wohnwagen ... für 30 AU$/Nacht. 

Wohnwagencomfort

"Red Curry" mit Reis in unserem mobilem Heim ...

... da sollten wir die Anhänger tauschen ;-)

Passt ! Wir schlagen zu. Ich erhoffe mir von den geschlossenen Räumlichkeiten etwas Erholung von den lästigen Allergiesymptomen und außerdem ist das urige Schlafgemach ziemlich gemütlich.

Körperliche Unzulänglichkeiten

          Zu früh gefreut. In der Nacht bin ich stündlich auf, und niese und schnupfe so vor mich hin. Dann kommt auch noch ein quälender Hustenreiz dazu. Schon die vierte Allergietablette verschlinge ich heute - was ziemlich "überdosiert" ist. Es hilft alles nichts. Sollte sich der Zustand nicht bessern, weiß ich nicht, wie ich die noch übrigen, hunderten Kilometer durch die Farmlandweiten Victorias überstehen soll. (Ach ja - das Knieproblem ist überwunden ! Wäre ja zu schön gewesen, mal kurz ohne irgendwelche körperlichen "Mängel" radzufahren ;-)

Bergiges Buschland

          Die Fahrt in die Grampians ist dann der totale Kontrast zu den endlosen Getreidefeldern des Vortages. Das für Australien so typische Buschland säumt die Straßen im Nationalpark. 

Die Grampians ...

Anfang 2006 hat ein riesiges Buschfeuer große Teile der Landschaft zerstört. Noch immer sind Teile des Parks gesperrt. Die Vegetation ist aber solche "Naturkatastrophen" gewöhnt und hat sich mittlerweile wieder prächtig erholt. Die Sonne brennt vom Himmel. 

... "Berginsel" in den weiten des flachen Hinterlandes

Wir pedalen in höhere Gefilde, wenn auch keine wirklich anstrengenden Bergwertungen dabei sind. Zwischenzeitlich versüßen zügige (wenn auch kurze) Abfahrten das Leben. Kurz vor Halls Gap, dem "Zentrum" des Nationalparks, schlagen wir unser Zelt auf. 

Felsiges Swimmingpool

Wir baden im Fluß und freuen uns über den Besuch eines besonders neugierigen Papageis zum Abendessen.

Hungriger Besuch

          Die Westseite der Grampians erreichen wir nach einer knackigen Bergfahrt am nächsten Tag. Der Schweiß fließt in Strömen, die Aussicht vom höchsten Punkt entschädigt aber für die Anstrengung. Und außerdem ist das die letzte Bergwertung der gesamten Fahrt nach Adelaide gewesen ! (Glauben wir zu diesem Moment auf jeden Fall ;-) 

Die wilden Weiten des Grampians Nationalparks

Bei den McKenzie Falls nütze ich dann die seltene Gelegenheit, einen Autofahrer, der mich vor einiger Zeit wieder einmal viel zu knapp "geschnitten" hat, zur Rede zu stellen. Ein heftiges Wortgefecht lässt den Übeltäter fast dekompensieren. Kapiert, hat er sein Fehlverhalten trotzdem nicht. Muss wirklich erst immer ein Unfall passieren, bis manche Idioten endlich vernünftig werden ?!

Outbackidylle

          Bis Wartook ist es nicht mehr weit. Auf unserer Karte ist ein Campground eingezeichnet. Und mehr ist dort auch nicht. Aber mehr brauchen wir auch nicht ! Malerisch liegt der Platz. Wir verhandeln mit der "Managerin" und ziehen dann in eine Blockhütte mit Terrasse und Blick auf die Grampians ein. Dingo, ist der Name unserer Unterkunft - benannt, nach den wilden Hunden Australiens. Morgen wollen wir in diesem Paradies einen Ruhetag einlegen. Am Abend kommen wilde Kangaroos vorbei, angelockt von regelmäßigen Fütterungsorgien mit Toastbrot. Später grast der gesamte Clan vor unserer Hütte, während zwei Emus nicht weit entfernt auftauchen. 

Der "Nationalvogel" Australiens

Im warmen Licht der Abendsonne wirft der Busch lange Schatten über diese australische Outbackidylle.

Emu

 

 

 

 

 

 

 

          Wir nützen die Check-Out Zeit wieder einmal bis auf die letzte Minute aus. Erst um 10 Uhr vormittags machen wir uns nach einem Ruhetag - Nathalie´s Namenstag - am 2.Dezember auf den Weg. Im Zick-Zack Kurs nähern wir uns langsam dem Tagesziel, dem Berg Mt. Arapiles. Mal Kurs West, dann 90 Grad darauf nach Norden, dann wieder ein Stück Richtung Westen. Mal starker Seitwind, dann nahezu direkter Gegenwind. Alles ist heute irgendwie so besonders mühsam. Die Zeit vergeht langsam, der Kilometerzähler scheint in Zeitlupe zu arbeiten. 

Rote Erde

Die Umrisse des Mt. Arapiles Nationalparks, eines der beliebtesten Klettergebiete Australiens, kommen kaum näher. Zwischenzeitlich überlegen wir schon einfach irgendwo zu übernachten - nur ein zu geringer Wasservorrat zwingt uns dazu weiterzufahren. Aus einem brauntrüben Wasserloch füllen wir den 10 l Wassersack voll und erwägen ernsthaft den Tag zu beenden. Dann überkommt uns eine letzte Welle an "Laß´ es uns noch einmal probieren!" ... und wir ziehen es durch. Zwar fast "am Zahnfleisch", aber wir erreichen das Camp am Wandfuß. Yeeeha ! ... und gute Nacht !

Kletterer (unten) in den Felswänden des Mount Arapiles Nationalpark

          Die schwüle Abendhitze ist einem kräftigen Gewitter und einer recht kühlen Nacht gewichen. Wir haben gut geschlafen. Ein ca. 5 cm langer Skorpion stattet uns zum Frühstück einen Besuch ab. Unter den Holzblöcken vor dem Zelt, hat er es sich gemütlich gemacht. Der lebende Beweis, das es eine gute Idee ist, unsere Schuhe immer im Innenzelt aufzubewahren.

Long way to go

 

Die Wüste, die keine ist

          Heute werden wir die "Little Dessert" durchqueren. Klingt dramatisch, ist es aber nicht ganz. "Wüste", ist dieser Nationalpark nämlich nur im Namen. Und sehr lange ist die Durchfahrt - leider - auch nicht. 

Die Durchquerung der "Kleinen Wüste"

          Eine Feuerfront hat hier erst vor ein paar Wochen ihre zerstörerischen Spuren hinterlassen. Auf der anderen Seite ist gerade das Feuer einer der Gründe, warum der Busch ist, was er ist. Der ewige Kreislauf von Zerstörung und neuem Leben, hat die so typische australische Buschlandschaft geformt. Aborigines haben den Busch so einfacher begehbar gemacht - die Jagd wurde dadurch erleichtert, die Gefahr, von zum Beispiel Schlangenbissen, verringert. Manche Bäume, wie der Eukalyptus, benötigen das Feuer geradezu, um genug Licht bis in die unteren Bereiche des Stammes zu bekommen. 

"Mallee Fowl"

Die "Wüste" ist der Lebensraum dieser gefährdeten Vogelart

 

"Plan B"

          Mit Nhil erreichen wir das Ende der heutigen Etappe am Mallee Highway. Lange überlegen wir, wie wir von hier weiterfahren sollen. Starker West- bis Nordwestwind und die Aussicht auf eine Gewitter-Sturmfront, lässt uns schließlich unsere bisherigen Pläne überdenken. Wir wechseln die Taktik. Statt durch die Big Desert zu fahren, mit der Gefahr im Unwetter eventuell festzusitzen, werden wir gleich Kurs nach Westen einlegen. Und statt einem Ruhetag, werden wir kürzere Etappen fahren. Ein paar Stunden gegen heftigsten Wind anzufahren ist (gerade noch ;-) akzeptabel und ein freier Nachmittag birgt immerhin die Aussicht auf etwas Entspannung. So hanteln wir uns langsam voran. Die kurze Etappe nach Kaniva über ruhige "Backroads" läßt unsere Taktik aufgehen. 

          Ach ja, bevor ich´s vergesse - ich trau es mich ja kaum laut aussprechen (oder groß hinzuschreiben ;-): Das lästige Niesen und Schnupfen habe ich so konsequent NICHT beachtet (neben einer Tablette täglich ;-), daß es ... verschwunden ist. Aber '"Psssst", mehr sag´ ich nicht, sonst ... ;-)

"Hundeelend"

          Auch Bordertown, die ersten Stadt nach dem "Grenzübertritt" von Victoria nach Südaustralien (State) erreichen wir, quasi erholt -obwohl uns ein tierischer Zwischenfall etwas aus dem Konzept bringt. Ein junger Schäfer taucht plötzlich aus dem Nichts auf und rast, ab diesem Moment, neben uns her. Jedes Mal, wenn ein Auto vorbeifährt, versucht er sich zu verstecken, duckt sich, nur um dann wieder wie wild davon zu laufen. Er begleitet uns auf diese Art für einige Kilometer. Wir bleiben stehen, und versuchen ihn zu beruhigen. 

"Unser" verschreckter Hundefreund

Ganz außer Atem und nervös, sucht er unsere Nähe. Die Angst vor den LKWs und Autos lässt ihm keine Ruhe. Wir setzen die Fahrt fort und versuchen, so bald wie möglich, den Highway zu verlassen. Immer wieder wechselt unser Begleiter nämlich auch die Straßenseite ... wer weiß, wie lange das gut geht. Abseits des Hauptverkehrs zerschneiden wir eine unserer Wasserflaschen und durstig trinkt "unser" Hund - dankbar und hastig. Nicht weit entfernt, in Servicetown, einem Dorf an der Bahnstrecke, sprechen wir eine Anwohnerin an. Sie schickt uns zu ihrer Mutter im kleinen Lebensmittelladen. Und das ist dann - oh Wunder ! - die Lösung. Die gute Dame kennt sogar den Besitzer des jungen Schäfers. Solange bis der ihn abholt, kann er, gut versorgt, bei ihr bleiben. Gerettet ! 

Der Abschied fällt schwer ...

Als wir wieder aufbrechen, heult er uns noch lange nach. Fast schon hat er uns adoptiert. Wir sind etwas traurig, hauptsächlich aber froh, dass alles so gut ausgegangen ist.

"Schneckentempo"

          Nach Bordertown beenden wir den nächsten Tag in Keith. Nathalie leidet unter ziemlich starker Migräne. Die feucht-schwüle Hitze, mit Temperaturen an die 38 °C, lässt sie unter pochenden Kopfschmerzen leiden. Die fast zu spürende "Spannung" in der Luft, entlädt sich dann, nach immer stärkeren Sturmböen in einem nächtlichen Unwetter. Wie laut Wetterbericht prophezeit, sind die Temperaturen am nächsten Tag wieder deutlich niedriger.

Sandalenwetter ...

          ... haben wir aber trotzdem plötzlich bitter nötig, denn wie wir in der Früh bemerken, sind Nathalies Schuhe verschwunden ! Gestern sind sie am Anhänger, unter einer elastischen Gummischnur befestigt, verstaut gewesen - so wie wir sie schon so oft an heißen Tagen transportiert haben. Hat Nathalie sie verloren ?! Sind wirklich beide Schuhe unabhängig voneinander vom Anhänger gepurzelt ? Auf einer ebenen, gar nicht holprigen Asphaltstraße ? Oder hat sie irgendwer gestohlen ? Wir haben die Räder nur bei einem kurzen Einkauf im kleinen Supermarkt in Keith unbeaufsichtigt gelassen. Kaum jemand ist auf der Straße gewesen. Aber wer benötigt Schuhe, denen man den harten Gebrauch des letzten Jahres mehr als nur deutlich ansieht ??? Wir werden wohl nie erfahren, was wirklich passiert ist. 

Zurück zur Küste

Coorong Nationalpark

          Einmal wollen wir noch der Küste einen Besuch abstatten. Um zum Coorong Nationalpark zu gelangen, nehmen wir einen gewissen Umweg in Kauf ... und eine Menge Gegenwind ! Die Strecke über eine kaum befahrene Straße Richtung Coorong fordert uns einiges ab. Wir machen schlußendlich alle 10 Kilometer eine kurze Pause, schimpfen auf den Wind und ... kurzfristig überlegen wir sogar, einfach ein Auto aufzuhalten und uns mitnehmen zu lassen. (Was wir bisher noch nie gemacht haben !) Nur, ... es gibt keine Autos !!! Und wenn, dann fahren sie in die falsche Richtung. 

Also weiter. Im Schneckentempo. Wir gehen nach dem "Momo - Prinzip" vor. Ich nenne diese Art der Streckenbewältigung jetzt einfach mal so - und zwar nach der Figur eines Straßenkehrers im Buch "Momo". Er musste eine unendlich lang scheinende Straße kehren und sein "Trick" war, nicht die übermächtige Gesamtheit der Aufgabe zu sehen, sondern sie in kleine Teilbereiche - kurze Straßenstücke - aufzuteilen. Diese kurzen Zwischenziele lassen sich leicht erreichen. Kaum hat man sich versehen, ist das Ziel dann schon viel näher gerückt. Nach fast 100 Kilometern erreichen wir so Policeman´s Point, und damit wieder den Ozean.

Noch 192 km bis Adelaide ...

... wenn wir am Princess Highway bleiben würden - was wir nicht tun ;-)

          Die Küstenfahrt entlang der Lagune des Coorong, die das Festland von der Younghusband Peninsula trennt (was hat dieser junge Ehemann nur gemacht, daß gleich eine ganze Halbinsel nach ihm benannt wurde ?!), bietet Abwechslung für das Auge: Kleine, teilweise ausgetrocknete Salzseen, maritimes Vogelleben und etwas streng riechende, von der Ebbe freigelegte, matschige Küstenabschnitte. 

Die Salzablagerungen erinnern an die Anden in Südamerika

In Meningie campen wir direkt am Rande des Lake Albert, bevor wir eine weitere stürmische Etappe zur Mündung des Murray Rivers, angehen. Eine 24 Stunden operierende Autofähre bringt uns ans andere Ufer. Wieder einmal adaptieren wir unsere Reiseroute. Um nicht totalen "Headwind" zu haben, fahren wir weiter mit Kurs Nord-Nord-West. Dieses Manöver bringt für heute zwar weniger Anstrengung, führt uns aber ab morgen dafür dann in die Adelaide Hills, eine Hügelkette, die, einer Festungsmauer gleich, die Hauptstadt des Staates Südaustralien vom flachen Hinterland trennt. 

Der Berg ruft

          Damit hätten wir nicht mehr gerechnet. Das Auf und Ab des Straßenverlaufs - mit einer viel stärkeren Tendenz nach oben, als unten - sind wir ja kaum mehr gewohnt. Seit Wartook, dem Pausentag nach der Grampiansüberquerung, sind wir nun bereits den neunten Tag in Folge im Sattel. 

Biker´s Perspective

Eigentlich wollten wir heute bis Adelaide durchfahren - wir bleiben aber schlußendlich dem Prinzip der kürzeren Tagesetappen treu, und übernachten in Hahndorf, einer ursprünglich deutschen Siedlung vor den Toren der Hauptstadt, die eine Menge Touristen anzieht. Obwohl Montag ist, sind alle Motelzimmer ausgebucht. Die Idee wäre nämlich gewesen, den letzten Abend der Fahrt, in einem gemütlichen Zimmer zu verbringen. So schlagen wir halt noch einmal, vielleicht das letzte Mal überhaupt, unser Zelt auf. 

          Eigentlich ist das Überqueren einer Bergkette ja der einzig passende Abschluß für uns. Berge sind die ganze Reise über ein zentraler Bestandteil der Tour gewesen. Ob Alpen, Atlas oder Anden ... Höhenmeter haben es uns anscheinend angetan. 

Am Gipfel des Mount Lofty - Adelaide im Hintergrund

Obgleich der Vergleich der "Hügelkette" der Adelaide Hills mit diesen Weltbergen wohl etwas hinkt, so ist der Ausblick vom knapp über 700 m hohen Mount Lofty über die ihm zu Füßen liegende Hauptstadt an der Meeresküste, ein krönender Schlußpunkt. Es ist der 11.Dezember 2007 und wir nehmen die finale Abfahrt unter unsere Räder. 

11 111 Kilometer from Austria to Adelaide ...

          Als wir in Adelaide ankommen hält der Tachometer bei 11 111 Kilometern ! Was für ein magischer Endstand. Jeder Einser dieser fünfstelligen Zahl symbolisiert einen der fünf Kontinente, den wir auf dieser Tour erlebt und befahren haben - von Europa nach Afrika, über Süd- und Nordamerika, schließlich downunder nach Australien. 

... darauf stossen wir an - Prost !!!

          Gefühlsmäßig, sind wir erst jetzt, nach der langen Fahrt am "Festland Australiens", so richtig angekommen ... am anderen Ende der Welt !

          

          Überraschender Besuch zum Frühstück ...

 

 

Skorpion vor dem Zelt

Mt. Arapiles National Park

 

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